Die "KERNDLIN" las aus ihrem neuesten Werk

- Ein lehrreicher Streifzug durch die Geschichte.

Der Saal war zum Bersten voll, als Isolde Kerndl zur Lesung ihres neuesten Werkes Silberberg - Das verschwundene Dorf - in Langschlag lud. 

"Die Kerndlin", wie sie liebevoll von ihren Fans genannt wird, hat sich seinerzeit ins Waldviertel und in die Sprache seiner Menschen verliebt. In ihren Werken schaut sie tief in die Seele ihrer Mitmenschen und zeigt in humorvoller Weise deren Eigenheiten und Schwächen auf. 

15 Bücher hat sie bereits geschrieben und oft mit Malern wie Johannes Fessl, Karl Moser und Tochter Sigrid Schübl sowie dem Fotografen Georg Fessl zusammengearbeitet. In ihrem neuesten Werk arbeitete sie nun mit ihrer Enkelin Judith Kerndl, ihrerseits akademische Malerin, zusammen.

In Silberberg - Das verschwundene Dorf - erzählt sie über den Aufstieg und Niedergang der Glashütten von Silberberg im Grenzgebiet vom Waldviertel zu Südböhmen. Die Glasindustrie prägte das Leben der Menschen in dieser Region über Generationen.

Im Vorwort schreibt sie unter anderem:

"Ein paar glitzernde Granitsteinchen und Glasscherben liegen auf einem umgefallenen Baum. Letzte Erinnerungen an das Dorf Silberberg mit seinen Glashütten sind zu erahnen. Die Ortschaft wurde 1960 dem Erdboden gleich gemacht. Es gibt sie nicht mehr.

Die folgenden Buchseiten möchten, ab dem Jahr 1740 bis zum Jahr 1960, an den Ort Silberberg erinnern und Geschichten seiner Bewohner erzählen.

Viele alte Menschen habe ich befragt. Sie erzählten mir von ihrer Jugendzeit- was sie selbst erlebt hatten, aber auch von den Erzählungen der älteren Generationen, von denen sie noch viel wussten. Doch niemand wollte namentlich in diesem Buch genannt  werden, daher habe ich die Familie PÜRTL erfunden. Ich danke allen, die mir geholfen haben." (zit. nach Isolde Kerndl).

Natürlich sind in dem Buch auch Mundartgedichte von Isolde, die auch zu Recht als Grande Dame der Waldviertler Mundart weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist, eingefügt. Auch die Dialoge der Protagonisten sind in Waldviertler Mundart abgefasst.


Abgerundet wird das Buch durch die schwarz-weiß Zeichnungen ihrer Enkelin Judith Kerndl. 

Akribische, mühevolle Kleinarbeit bilden die Grundlage dieses lesenswerten Buches, das uns einen Einblick in das beschwerliche Leben der Glasarbeiter und das Verschwinden eines einst blühenden Dorfes vermittelt. 

Ein Danke an Isolde für ihre Mühen und Anstrengungen um dieses Buch, das uns ein Stück Geschichte näherbringt, zu  schreiben. 

Danke auch an Judith Kerndl für ihre Zeichnungen, die dieses Buch wunderbar ergänzen. 

Und schließlich ein Danke an Niko Wielander für die würdige, musikalische Umrahmung der Lesung.

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